Worpsweder Kunsthalle
Frei und unabhängig
Ottilie Reylaender
29.6.2025 bis 18.1.2026
Ottilie Reylaender kommt 1898 als Malschülerin nach Worpswede. Hier trifft sie auf Paula Becker und ist fasziniert von deren Entwicklung. Geprägt von der Sehnsucht in die Ferne führt ihr Weg über Rom, Paris bis nach Mexiko, wo sie 17 Jahre verbringt, bis sie 1927 nach Berlin zurückkehrt.
Im Fokus der Ausstellung stehen zentrale Themen und Motive Ottilie Reylaenders, wie Selbst- und Doppelbildnisse, Landschaften sowie Mutter-Kind-Darstellungen, die in den Kontext zu Arbeiten von Paula Modersohn-Becker gestellt werden. Sie verdeutlichen eine Annäherung aber auch eine Weiterentwicklung. Es ist eine Künstlerin zu entdecken, die auf der Höhe der Zeit malt und es wagt, ein freies Leben jenseits gesellschaftlicher Konventionen zu leben.
Ottilie Reylaender und Paula Modersohn-Becker sind zwei bedeutende Künstlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts, die viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Als Zeitgenossinnen und Wegegefährtinnen lernen sie sich 1898 in Worpswede kennen. Es ist der wichtigste Ort für den Beginn ihrer künstlerischen Entwicklung. Als Schülerinnen von Fritz Mackensen finden sie hier eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten vor, in der das Streben nach einer Verbindung von Kunst und Natur sehr präsent ist. Beide Frauen zieht es früh nach Paris, dem damaligen Zentrum der Avantgarde. Dort kommen sie in Kontakt mit den modernen Kunstrichtungen, die ihren eigenen Stil prägen.
Beide Frauen sind Pionierinnen, die gegen gesellschaftliche Normen ankämpfen. In einer Zeit, in der Künstlerinnen wenig ernst genommen wurden, verfolgen sie selbstbewusst ihren eigenen künstlerischen Weg. Ihre Werke und Lebensläufe spiegeln ein starkes Streben nach Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit wider. Während Paula Modersohn-Becker durch ihre Heirat wirtschaftlich abgesichert ist und sich somit inten- siv auf die eigene künstlerische Entwicklung fokussieren kann, wählt Ottilie Reylaender ein ungebundenes und freies Leben, reist viel und lebt schließlich für 17 Jahre in Mexiko. Ihr gelingt es, mit ihrer Kunst für den eigenen Lebensunterhalt sorgen.
Im Fokus der Ausstellung stehen zentrale Themen und Motive Ottilie Reylaenders wie Selbst- und Doppelbildnisse, Landschaften sowie Mutter-Kind-Darstellungen, die in den Kontext zu Arbeiten Paula Modersohn-Beckers gestellt werden.
Paula Modersohn-Becker gilt heute als Ikone der frühen Moderne, das Werk Ottilie Reylaenders bleibt weniger bekannt. Ihre Vielfalt und Internationalität machen sie heute jedoch umso spannender.
Ausstellungseröffnung
29.6.2025 um 12 Uhr in der Zionskirche Worpswede
In allen Museen freier Eintritt von 10-18 Uhr
Angelika Sinn: Magnetisch 2025
Lyrische Interventionen
Die Arbeit ›Magnetisch‹, bestehend aus zehn Audio-Beiträgen, verbindet Gedanken, Wünsche und Einblicke in unterschiedliche Lebensstationen der beiden Künstlerinnen miteinander.
Sie basiert auf dem Text Ottilie Reylaenders über Paula Modersohn-Becker, herausgegeben von Rolf Hetsch: ›Buch der Freundschaft‹, Briefen Ottilie Reylaenders an Freunde und Familie sowie auf Briefen und Tagebüchern Paula Modersohn-Beckers.
Die Audio-Beiträge stellen eine sinnliche Verbindung zwischen beiden Künstlerinnen her und sind im Rahmen der Ausstellung für die Worpsweder Kunsthalle entstanden.
Angelika lebt und arbeitet in Worpswede und Bremen als freischaffende Autorin, Künstlerin und Referentin für Literarisches Schreiben.

Ottilie Reylaender, Selbstbildnis in weißer Bluse, um 1930

Ottilie Reylaender, Sommertag in Worpswede - Der Reigen, um 1900,

Ottilie Reylaender, Zwei Freundinnen aus Bergedorf, um 1900

Paula Becker-Modersohn, Alte Scheune, 1901
Worpsweder Kunsthalle
Die ständige Sammlungspräsentation
Tradition trifft Moderne
Die Worpsweder Kunsthalle zeigt dauerhaft Werke der ersten Generation von Worpsweder Malern und Malerinnen, die das kleine Moordorf um die Jahrhundertwende zum Künstlerort gemacht haben. Neben Werken von Fritz Mackensen, dem Gründer der Künstlerkolonie, Otto Modersohn, Hans am Ende, Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler präsentiert die Kunsthalle auch Arbeiten von Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker, die als Wegbereiterin der Moderne gilt. Sie brach mit den Vorbildern der ersten Generation und verfolgte ihre eigene Auffassung von Einfachheit und Größe in der Kunst.
Planen Sie Ihren Besuch
Tickets, Führungen, Cafés, Shops, Ferienwohnungen
Führungen
Mehr über die Museen in Worpswede
Noch mehr Worpsweder Meisterwerke entdecken
Die weiteren Museen in Worpswede
Barkenhoff
Heinrich Vogelers
Gesamtkunstwerk
Große Kunstschau
Kunstgenuss im
Herzen des Künstlerdorf
Haus im Schluh
Bei Vogelers zu Gast.
Das besondere Kleinod
Anfahrt
In Google Maps öffnen