Die Verbindung zu Paula Modersohn-Becker ist für Martha Vogeler eine Quelle der Inspiration, Emanzipation und künstlerischen Identität. Sie hilft ihr, den Mut zu fassen, eigene Wege zu gehen – als Künstlerin, Unternehmerin und Mutter.
Martha Vogeler ist eine außergewöhnliche Frau, die bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein selbstbestimmtes Leben zwischen Kunst, Handwerk und Unternehmertum verwirklicht. Früh findet sie durch die Worpsweder Künstler*innen, auch durch Paula Modersohn-Becker, zu einer Lebensweise, die ihrer kreativen Persönlichkeit entspricht. Auch Heinrich Vogeler fördert ihre Talente. Auf dem Barkenhoff in Worpswede hat sie ein eigenes Atelier, malt, fertigt Radierungen, widmet sich der Textilkunst und entwirft Kleider und Möbel.
Mit der Gründung des Haus im Schluh in den 1920er-Jahren erfüllt sich Martha ihren Traum von Freiheit und wirtschaftlicher Eigenständigkeit. Sie erschafft dort gemeinsam mit ihren drei Töchtern einen kreativen Ort, den man heute als ›Makerspace‹ bezeichnen würde. Während Mieke zeichnet, malt und Schmuck designt, betreibt Bettina mit ihrem Mann Walter Müller eine Bildweberei, und Mascha webt Stoffe und Gebrauchstextilien in der hauseigenen Handweberei. Martha Vogeler leitet die Geschäfte ihres Hauses, betreut die Gäste ihrer Pension und handelt mit Kunst und Kunsthandwerk – darunter auch ihre eigenen Werke. Künstler*innen fühlen sich in Marthas Haus willkommen, es bilden sich viele enge Freundschaften.
Martha Vogeler ist eine begabte Gestalterin und visionäre Unternehmerin. Mit Beharrlichkeit, Kreativität und ökonomischem Geschick schafft sie einen Raum, in dem künstlerisches Leben, wirtschaftliche Selbstständigkeit und familiärer Zusammenhalt miteinander verschmelzen. Noch mit 78 Jahren malt sie Stillleben und webt Wandbehänge – ein eindrucksvolles Zeugnis ihres ungebrochenen Schaffenswillens.
Ausstellungseröffnung:
29.6.2025 um 12 Uhr in der Zionskirche Worpswede
In allen Museen freier Eintritt von 10-18 Uhr
Haus im Schluh
Die ständige Sammlungspräsentation
Bei Vogelers zu Gast. Das besondere Kleinod
Das Haus im Schluh präsentiert das Werk von Heinrich Vogeler im Kontext seines künstlerischen und persönlichen Lebensweges. Zwischen dem romantischen Gemälde „Frühling“ und dem Komplexbild „Winterkommando der Arbeiterstudenten“ spannt sich der Bogen eines künstlerischen Werdegangs vom verträumten Bürger zum Humanisten und Sozialisten.
Der Rundgang durch die Ausstellungen im Haus im Schluh führt durch die historischen Räume der Familie von Martha Vogeler. Sie sind eingerichtet mit Gemälden, Möbeln Jugendstil-Designobjekten und persönlichen Erinnerungsstücken aus dem Barkenhoff, die Heinrich Vogeler 1920 seinen Töchtern und Martha für die Einrichtung ihres neuen Domizils im Haus im Schluh überließ: eine einmalige Gelegenheit, Meisterwerke in privater Atmosphäre zu genießen.
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