
Worpsweder Kunstsommer 2023
Mit vier Ausstellungen in vier Häusern starten wir in den Sommer und laden Sie herzlich ein, am letzten Juniwochenende – oder auch später – nach Worpswede zu kommen. Das Leitmotiv des Worpsweder Kunstsommers 2023 ist ›Vogeler im Kontext‹, und Sie werden diesem Künstler in allen vier Museen begegnen.
Der Barkenhoff und das Haus im Schluh zeigen in ihren Dauerausstellungen sein künstlerisches Schaffen und seinen Weg vom Jugendstilkünstler zum Sozialisten.
Darüber hinaus können Sie im Barkenhoff und in der Großen Kunstschau den Maler, Grafiker und Kunsthandwerker Wenzel Hablik entdecken.
Im Barkenhoff treten die Ideen und Werke beider Künstler in einen Dialog, der sich in der Großen Kunstschau in die Gegenwart öffnet. Dort wird Hablik dem zeitgenössischen deutsch-ungarischen Künstler Nándor Angstenberger gegenübergestellt, der die Idee des Gesamtkunstwerks um eine aktuelle Facette bereichert.
Aktuelle Kunst können Sie auch in der Worpsweder Kunsthalle erleben. Der junge Leipziger Künstler Martin Voigt malt mystische Landschaften und Genreszenen. In altmeisterlicher Perfektion schafft er eine faszinierende Welt zwischen Traum und Realität – und kommt damit dem Jugendstilkünstler Heinrich Vogeler wieder ganz nah.
Worpswede hat also im Sommer 2023 viel Kunst zu bieten – und die Spaziergänge von Museum zu Museum sowie die Wege durch das Künstlerdorf und in die Landschaft machen den Besuch zu einem Rundum-Erlebnis.

Sommer auf dem Barkenhoff
Leben als Gesamtkunstwerk
Heinrich Vogeler und Wenzel Hablik
Wenzel Hablik, 1881 in Brüx (Westböhmen) geboren, war als gelernter Tischler und Porzellanmaler wie sein Zeitgenosse Heinrich Vogeler nicht nur als Maler und Grafiker tätig – beide Künstler verfolgten die Idee des Gesamtkunstwerks.
Habliks Œuvre umfasst neben Gemälden und Grafiken vor allem kunsthandwerkliches Design. Er arbeitete an visionären Architekturentwürfen und gestaltete Möbel sowie Innenräume. Die Ausstellung präsentiert sein Werk in den Remisen und zeigt im historischen Wohnhaus Parallelen und Unterschiede zum Werk Vogelers auf.
Abbildung: Wenzel Hablik, Cyclus Ausstellungs-Bauten (Ausschnitt)
1920, Tusche, Bleistift, Aquarell auf Karton, WH AM 10
© Wenzel-Hablik-Stiftung, Itzehoe

Sommer in der Großen Kunstschau
Lebenswelten
Wenzel Hablik und Nándor Angstenberger
Wenzel Habliks kristallinen Architekturutopien werden die Fantasielandschaften Nándor Angstenbergers gegenübergestellt. Getrennt durch 90 Jahre, haben beide Künstler eigene Herangehensweisen entwickelt, unterschiedliche Lebenswelten zu erschaffen.
Angstenberger wurde 1970 im ehemaligen Jugoslawien geboren. Der heute in Berlin lebende Künstler nennt sich selbst Weltenbauer und verarbeitet gefundene Materialen spielerisch zu hochkomplexen Gebilden.
Die Gemeinsamkeiten und Differenzen der beiden hier aufeinander treffenden ›Baumeister‹ machen diese Schau einzigartig.
Nándor Angstenberger, Atlas Futur, 2020
Wandinstallation, Mixed Media, 1100 x 210 cm
© Nándor Angstenberger © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Sommer im Haus im Schluh
Heinrich Vogeler
seine Kunst, seine Liebe, sein Leben
Die neue Dauerausstellung veranschaulicht den künstlerischen Werdegang von Heinrich Vogeler. In biografischer Ordnung zeigen Werke wie der Frühling (1897) und das Komplexbild Winterkulturkommando (1923/24) seine Entwicklung vom Jugendstilkünstler zum Sozialisten und Humanisten. Vogeler und sein Werk werden in Gemälden, Möbeln, Design und persönlichen Erinnerungsstücken an diesem malerischen Ort erlebbar!
Heinrich Vogeler, Frühling, 1897, Öl auf Leinwand
Heinrich Vogeler Stiftung Haus im Schluh Worpswede
© Worpsweder Museumsverbund/Rüdiger Lubricht

Sommer in der Worpsweder Kunsthalle
Refugien
Martin Voigt – Malerei, Zeichnung, Graphik
Die Sehnsucht nach einem Rückzugsort fernab vom zivilisatorischen Alltag und die Idealvorstellung eines naturverbundenen Refugiums locken fortwährend Künstler nach Worpswede. So auch den Leipziger Maler Martin Voigt, der ebenso angetrieben ist von jenem Begehren und der Faszination für das Naturstudium und der nun erstmals seine Werke im norddeutschen Raum mit dieser Einzelausstellung präsentieren wird.
Martin Voigt, Birken und Reiher, 2022
Acryl auf Büttenpapier, 23,5 x 19,6 cm
© Anastasia Musinova