Der Hoetger-Garten im Diedrichshof
Zum Worpsweder Museumsverbund gehören nicht nur die vier Museen, sondern auch der von Bernhard Hoetger angelegte Skulpturengarten im Diedrichshof.
Von Darmstadt Mathildenhöhe aus kommt der Universalkünstler Bernhard Hoetger 1914 über Fischerhude nach Worpswede. In unmittelbarer Nähe zu Vogelers Barkenhoff erwirbt Hoetger das Grundstück direkt neben dem Wohnsitz und Atelier des Bildhauers Carl Emil Uphoff. Vor Uphoff hatte bereits Paula Modersohn-Becker, die Hoetger sehr verehrte, ihr Atelier auf dem angrenzenden Brünjeshof. 1915 beginnt er seinen Garten am Brunnenhof – dem heutigen Diedrichshof – zu gestalten.
Seinen ersten Wohnsitz und Arbeitsplatz in Worpswede legt Bernhard Hoetger von Anfang an als Gesamtkunstwerk an. Der Brunnenhof wird zu einem Ensemble aus Architektur, Innenarchitektur, Malerei, Bildhauerei, Gartenkunst und Kunsthandwerk. Für den Garten lässt Hoetger u. a. Zweitgüsse seiner Plastiken des Darmstädter Plantanenhains anfertigen. Darüber hinaus wählt er aus seiner Majolika-Serie Licht und Schattenseiten des Lebens die Figuren Wut, Rache und Licht aus und lässt diese als Steingussplastiken vergrößern.
Im Verlauf der Jahre wechseln die Besitzverhältnisse. 1923 brennt der Brunnenhof bis auf die Grundmauern nieder. 1924 wird Hoetgers erster Wohnsitz in »Diedrichshof« umbenannt. 80 Jahre später erfolgt 2004 die ambitionierte und kostspielige Wiederherstellung des Hoetger-Gartens inklusive der Rekonstruktion des Skulpturenschmucks.
Der privat geführte Hoetger-Garten im Diedrichshof ist von Mai bis Oktober jeden dritten Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr im Monat öffentlich zugänglich. Darüber hinaus finden auf dem Diedrichshof gelegentlich Veranstaltungen und Konzerte statt.
Abbildung: Weit öffnender Gartenraum, 2013, Foto: © Uwe Reuter.
Für die abgebildeten Werke von Bernhard Hoetger gilt: © VG Bild-Kunst, Bonn 2016.