Farbklang Holz - 100 Jahre Hans Georg Müller
17. November 2024 bis 9. März 2025
Sein Leben war die Kunst und Holz das Material für seine Kunstwerke.
Die Kabinettausstellung zeigt ausgewählte Intarsien und Möbel, Entwurfszeichnungen und Fotos aus dem Lebenswerk von Hans Georg Müller, dem Urenkel von Martha und Heinrich Vogeler.
Zeitloses Möbeldesign und großformatige Holz-Intarsien zeigen den besonderen Sinn von Hans Georg Müller für dieses lebendige Material. 1958 erhielt er die Bayerische Goldmedaille für seine lederbespannten Sitzmöbel und den Niedersächsischen Staatspreis für seine Intarsienkunst. Als Innenarchitekt für einen anspruchsvollen Kundenkreis und als Gewinner zahlreicher Wettbewerbe für Kunst am Bau vergrößerte er seine Werkstatt und Mitarbeiterzahl kontinuierlich und wurde ein gefragter Ausbilder für das Tischlerhandwerk.
Hans Georg Müller wurde am 14. Mai 1924 als Sohn von Bettina, der zweiten Tochter von Martha und Heinrich Vogeler und des Malers und Architekten Walter Müller in Worpswede im Haus im Schluh geboren. Seine Ausbildung bei den ›Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk AG‹ in Bremen schloss er mit 18 Jahren als jahrgangsbester Kunsttischler ab. Der Zweite Weltkrieg unterbrach seinen beruflichen Werdegang. 1947 studierte er einige Semester Architektur an der Staatlichen Kunstschule in Bremen. 1950 machte er seinen Meister als Möbeltischler und gründete im selben Jahr auf dem Familienanwesen des Haus im Schluh seine Möbel- und Kunsttischlerei, die er 2016 in die Hände seines Großneffen Kristen Müller übergab.
Hans Georg Müller fühlte sich dem Auftrag seiner Großmutter Martha Vogeler verpflichtet, »sich um den Schluh zu kümmern«. Durch sein umfangreiches Wissen und seine persönlichen Kontakte verhalf er dieser kulturell wichtigen Institution zu stetiger Weiterentwicklung. Er war Gründungsmitglied und im Vorsitz des Freundeskreises Haus im Schluh e.V. sowie der Heinrich Vogeler Stiftung Haus im Schluh Worpswede tätig. Auch an dem Erhalt des Barkenhoffs und der Gründung der Barkenhoff-Stiftung wirkte er maßgeblich mit und führte damit den Vermächtnis Martha Vogelers fort.
Als die für ihn wichtigsten Werke nannte er sein Meisterstück von 1950, ein Wohnzimmerschrank mit besonderen technischen Raffinessen, den Lederstuhl, für den er 1958 die Goldmedaille erhielt und die Intarsie Giorgio de Chirico wartet auf Franz Radziwill von 1989. Diese Intarsie ist die erste aus einer Reihe von künstlerisch frei gestalteten Holzintarsien, die er im Alter zu seiner eigenen Freude schuf. Bis ins hohe Alter von 90 Jahren war er kreativ tätig. Er starb am 30. Juli 2018, dort, wo er geboren wurde und lebte, im Schluh.
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